Menschenrechtsbeauftragter Strässer zur Verurteilung
von drei Menschenrechtsaktivisten in Vietnam
Veröffentlicht: 28.08.14, 9:36 |
Aktualisiert: 28.08.2014, 9:36
Zur Verurteilung von drei Menschenrechtsaktivisten in Vietnam zu
mehrjährigen Haftstrafen erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für
Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Christoph Strässer, heute (27.08.2014):
Ich bin besorgt über die mehrjährigen
Haftstrafen gegen drei Menschenrechtsaktivisten wegen ‘Störung der öffentlichen
Ordnung’. Die drei Aktivisten sitzen nun faktisch wegen der kurzzeitigen
Behinderung des Straßenverkehrs auf Jahre im Gefängnis.
Das ist vollkommen unverhältnismäßig und
grotesk; es zeigt leider, dass die Menschenrechtslage in Vietnam sehr
problematisch bleibt: Andersdenkende werden weiterhin unterdrückt,
eingeschüchtert oder weggesperrt.
Ich fordere die vietnamesischen Behörden
auf, die Haftstrafen auszusetzen und die drei Personen umgehend freizulassen.
Vietnam ist Mitglied des UN-Menschenrechtsrats und hat zahlreiche
UN-Menschenrechtskonventionen unterzeichnet. Daran muss es sich messen lassen.
Hintergrund:
Am 26.08.2014 wurden die Aktivisten Bui Thi Minh Hang, Nguyen Thi Thuy
Quynh und Nguyen Van Minh zu drei Jahren, zwei Jahren und zweieinhalb
Jahren Freiheitsstrafe wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ verurteilt.
Besucher wurden von dem – an sich öffentlichen – Strafprozess ebenso
ausgeschlossen wie internationale Beobachter. Die EU und ihre Mitgliedstaaten
gehen von mehreren Dutzend politischen Gefangenen in Vietnam aus – die meisten
sind wegen Ausübung ihrer Meinungs- und Versammlungsfreiheit inhaftiert.
Nichtregierungsorganisationen stellen Vietnam hinsichtlich der Beachtung der
bürgerlichen und politischen Rechte ein schlechtes Zeugnis aus.
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