BONN.
Mehr als 5000 Euro sind bei der Spendenaktion des "Bundesverbands der
vietnamesischen Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland" für die
Opfer der Überschwemmungen im Osten und Süden Deutschlands zusammengekommen.
Im Alten Rathaus: Nguyen Van Ri (l.) und Tran
Van Tich mit Manuela Roßbach. Foto: Frommann
Das Geld geht an die Aktion "Deutschland
hilft", die ebenfalls ihren Sitz in Bonn hat. Wofür die 5000 Euro verwendet
werden, werde im September festlegt, kündigte Geschäftsführerin Manuela
Roßbach, gestern bei der Übergabe im Alten Rathaus an. Bisher hat das
Aktionsbündnis akute Nothilfe geleistet. Nun soll den Betroffenen beim
Wiederaufbau geholfen werden. Laut Roßbach kommen die Spenden vor allem
Menschen mit geringem Einkommen zugute. "Viele haben ihren gesamten
Hausrat verloren", so Roßbach.
Der Spendenaufruf war für den Bundesverband der
vietnamesischen Flüchtlinge eine Möglichkeit, etwas für die Unterstützung, die
seine Mitglieder in Deutschland erhalten haben, zurückzugeben. "Bei
unserer Ankunft kamen wir mit leeren Taschen. Wir wurden hier mit allem
versorgt, was wir zum Leben brauchten", sagte Tran Van Tich vom
Bundesverband.
Deshalb sei es eine große Freude für die
Mitglieder, den vom Hochwasser betroffenen Menschen zu helfen. Die Vietnamesen,
die zum größten Teil in den 70er und 80er Jahren um Asyl gebeten hatten, seien
teilweise unter dramatischen Umständen nach Deutschland gekommen. Nguyen Van
Ri, Vorsitzender des Verbands für Mönchengladbach und Lüttich, erinnerte sich:
"Wir sind sechs Tage lang in einem Boot geflüchtet. Tausende kamen bei
ihren Fluchtversuchen ums Leben."
Der Verband dient nicht nur als Netzwerk für die
in Deutschland lebenden Flüchtlinge. Es wird auch versucht, demokratische
Strukturen im Heimatland zu fördern. "Wir haben kaum Kontakt zu den
Menschen dort, da die Regierung in Vietnam nicht will, dass die Menschen Geld
von ausländischen, politischen Organisationen bekommen", sagte Van Tich.
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