Nachzulesen ist das hier:
Zum Verständnis der Geschichte gibt Frau Mai einen Infokasten dazu:
DDR-Vertragsarbeiter
Herkunft: In der DDR arbeiteten in
den 1980er Jahren 90.000 Vertragsarbeiter aus Vietnam, Angola, Mosambik und
Kuba mit befristeten Arbeitsverträgen. Integration war nicht vorgesehen, sie
kehrten nach drei bis fünf Jahren zurück.
Aufgabe: Laut offizieller
DDR-Darstellung ging es um sozialistische Bruderhilfe: Den DDR-Bürgern wurde
erklärt, die Arbeiter bekämen in der DDR eine Ausbildung und würden nach Ablauf
des Vertrages als Facharbeiter zum Aufbau ihres Heimatlandes beitragen.
Ausgebildet wurde allerdings nur in den ersten Jahren.
Realität: Tatsächlich verrichteten
Vertragsarbeiter in der Regel unqualifizierte Billiglohnarbeiten auf
Schlachthöfen, in der Textil- und Glasindustrie oder in Betriebskantinen. Den
Mosambikanern wurde zudem ein Teil ihres Einkommens abgezogen, mit denen sie
Staatsschulden Mosambiks bei der DDR abzahlen mussten.
Unterbringung: Die
Vertragsarbeiter wohnten von der übrigen Bevölkerung separiert in Wohnheimen
mit 5 Quadratmetern Wohnraum pro Person. Trotz der widrigen Bedingungen kamen
alle freiwillig: Es war die einzige Möglichkeit, der Armut ihrer Heimatländer
legal zu entkommen.
Wahrnehmung: Da soziale Kontakte
zwischen DDR-Bürgern und Vertragsarbeitern die Ausnahme waren, konnten viele
DDR-Bürger die These von der Bruderhilfe nicht an der Realität messen. Nicht
nur SED-Funktionäre, auch viele einfache DDR-Bürger glauben das bis heute.
(mai)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen