Do Thi Minh Hanh braucht schnelle Hilfe
Hans Peter Scholz
Bätzing-Lichtenthäler engagiert sich für
 inhaftierte Menschenrechtsverteidigerin
 
REGION. „Weil sie sich für Arbeiterrechte 
einsetzte, wurde sie zu sieben Jahren Haft
verurteilt“, fasst Bätzing-Lichtenthäler das 
Schicksal der 29 jährigen Vietnamesin Do Thi
Minh-Hanh zusammen. Über die Organisation 
„Veto! – Human Rights Defenders‘ Network“ hat
die Abgeordnete eine Patenschaft für die
inhaftierte Menschenrechtsverteidigerin 
übernommen. Letzte Woche besuchte die Mutter
Minh-Hanhs das Berliner Büro der Abgeordneten.
 
„Das Schicksal dieser jungen Frau berührt mich
 sehr“, erklärt Bätzing-Lichtenthäler. Um 
gegen die schlechten Arbeitsbedingungen zu
 protestieren, unterstützte die junge 
Vietnamesin Anfang 2010 die über 11000
 Arbeiter einer Lederschuhfabrik und 
organisierte einen Streik. Nachdem dies zu 
einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen 
geführt hatte, wurden Frau Minh-Hanh und zwei
 ihrer Mitstreiter kurze Zeit darauf 
festgenommen und wegen „Störung der 
öffentlichen Ordnung“ zu mehreren Jahren Haft
 verurteilt. Vom Prozess war die 
Öffentlichkeit ausgeschlossen. Seit einem
 halben Jahr leidet Minh-Hanh an einem 
ungeklärten Brustleiden. Ärztliche Hilfe wurde
 ihr zwar versprochen, jedoch bis heute nicht
 gewährt. Die Menschenrechtsverteidigerin 
wurde vor einiger Zeit in ein Gefängnis in 
Hanoi verlegt – 1.700 Kilometer von ihren 
Eltern entfernt. „Minh-Hanh ist dadurch von
 der Außenwelt isoliert, ihre Familie kann sie
 nur selten besuchen und nur noch 
unzureichend 
mit Lebensmitteln versorgen“, so Bätzing-
Lichtenthäler. In Vietnam ist es notwendig, 
dass Gefangene von ihren Angehörigen mit 
Lebensmitteln versorgt werden, weil sie sonst
 verhungern würden. „Es besteht allerhöchster 
Handlungsbedarf“, erklärt die Patin im 
Hinblick auf das unerkannte Brustleiden, „Ich
 habe mich mit der Deutschen Botschaft in
 Vietnam in Verbindung gesetzt und die 
vietnamesische Regierung angeschrieben.“
Auch die Arbeitsgruppe über willkürliche
 Inhaftierung des UN-Menschenrechtsrats hat
 den Fall Minh-Hanh 2012 untersucht. Das
 Fazit: Die 29-Jährige und ihre zwei Freunde
 sind einer willkürlichen Inhaftierung zum 
Opfer gefallen. Der Forderung des Rates nach 
sofortiger Freilassung wurde bis heute nicht
 gefolgt.
Quelle
 
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