Die drei am meisten erwähnten Zitate von Winston Churchill
lauten „Je näher eine Lüge zu der Wahrheit ist, desto gefährlicher ist sie“,
„trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!“ und „eine Lüge
wird durch ständige Wiederholung nicht wahrer aber sie wird glaubwürdiger“. Diese Weisheiten waren der hässliche Leitfaden
für die unredlichen Journalisten, die über den Krieg in Vietnam durch ihre
roten Brillen berichteten. Für sie war
der Vietnam-Krieg ein „schmutziger Krieg“ (gibt es einen sauberen Krieg?) der
Supermacht USA gegen das kleine Bauernvolk, das sich erfolgreich mit
Steinschleudern und Bogenpfeilen gegen Panzer wehrte.
Ein komplexer und dreißig Jahre andauernder Krieg wurde
vereinfacht und einseitig zu Geschichtsklitterung
nach dem Rezept von Dr. Ö. „Man nehme einen Sack Kartoffeln der Fakten, gehe
damit in die Teufelsküche, sortiere die ungeliebten Knollen aus, würze den Rest
mit der Ideologie der 68er, bestrahle ihn stundenlang mit Rotlicht. Fertig
ist das Mondgesicht, das zu einer riesigen Protestbewegung für oder gegen den
Krieg je nach Blickwinkel. Für den Revolutionskrieg Ho Chi Minhs aber gegen den
Krieg der USA.
Dass es sich bei dem Krieg in Vietnam ein Verteidigungskrieg
Südvietnams gegen seinen aggressiven Bruder aus dem Norden war, wollte und
konnte niemand wahrhaben denn das bedeutete die faktische Anerkennung eines eklatanten
Bruches des Völkerrechts.
Südvietnam, der Staat, der aus dem Ruin der französischen
Kolonie entstand, war dem kommunistischen Norden, hinter dem China und die
Sowjetunion standen, nicht gewachsen und musste das Ausland um Beistand
ersuchen. Die USA, Südkorea, Australien, Neuseeland, Thailand und die
Philippinen entsandten Truppen nach Vietnam, genauer gesagt nach Südvietnam. Andere
Länder einschließlich der Bundesrepublik Deutschland leisteten humanitäre
Hilfe, während „sozialistische Bruderländer“ Milliarden Tonnen Waffen und unzählige
Indoktrination – erfolgreich -
investierten. Fortan wurden die Rollen im Propagandakrieg verteilt: die
heiligen Kommunisten auf der einen Seite denn die „Bösen“ kamen vom anderen
Ufer des Pazifiks, die mit Napalm, Agent Orange das Land verseuchten, das sie
erobern wollten. Nur diejenigen, die die Hauptlast des Krieges tragen mussten, nämlich
die Südvietnamesen wurden gar nicht erwähnt, als wären sie gar nicht beteiligt oder
vielleicht unsichtbar wie der Pumukl gewesen.
Die Glorifizierten trugen das Tattoo „sinh bắc tử nam“ (im
Norden geboren, um im Süden zu sterben), waren an Panzern und Geschützen angekettet
und mit Morphium betäubt worden, bevor sie in die Schlacht stürmten. Diese
Fakten wurden schamhaft geschwiegen, ebenso das Massaker in Huế (1968), dem
nicht nur 7000 Südvietnamesen zum Opfer fielen sondern vier Bundesbürger: Prof.
Krainick und dessen Frau Elisabeth, Dr. Alteköster und Dr. Discher, Ärzte der
Universität Freiburg. Sie wurden entführt und durch Genickschüsse erschossen.
Der normal sterbliche Bundesbürger durfte und darf davon nichts erfahren. Das
passt ja nicht ins Konzept der Revolution. Auch die völkerrechtswidrige
Entführung der Mitarbeiter des Malteserhilfsdienstes Marie-Luise Kerber,
Hindrika Kortmann, Georg Bartsch, Monika Schwinn und Bernhard Diehl wurde ein
Tabu. Und wen interessierte schon der Mord an den Diplomaten Hasso Rüdt von
Collenberg?
Vierzig Jahre nach Kriegsende wiederholt sich der
Propagandakrieg. Das Bild der bösen Amerikaner und der heiligen Kommunisten aus
Nordvietnam, der elende Rest der
Revolution, den viele schon für überwunden halten, taucht in fast allen Medien
wieder auf, als ob die Zeit stehen geblieben wäre.
Nur so kann ich erklären, warum Frau Christiane Oelrich
die kühne Behauptung im Donaukurier von
30.04.2015, Seite 3 (Der größte chemische Angriff der Weltgeschichte)
aufstellte: es gebe in den USA 2,6 Millionen anerkannte Opfer von Agent Orange.
Peinlich! Peinlich! Insgesamt dienten in Vietnam 2,75 Millionen Amerikaner
unter Waffen, davon 40.000 Frauen. Damit wären 95% der US-Soldaten in Vietnam
„verseucht“. Wenn man auch noch weiß, dass nur die Hälfte der Soldaten an die
Front, in den Dschungel geschickt wurden, während der Rest mit logistischen,
medizinischen, verwaltungstechnischen … Aufgaben betraut wurden oder der
südvietnamesischen Armee als Berater beistanden, betrug die Quote sage und
schreibe 190%. Die ca. 1,5 Millionen Soldaten Südvietnams und mehr als 500.000
Soldaten aus Südkorea, Australien, Neuseeland, Thailand und den Philippinen
müssten danach mindestens vier Millionen Opfer von Agent Orange zu beklagen
haben. Die Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm lassen aus dem Grab grüßen.
Der
Propaganda-ICE-Zug setzte sich fort mit der Behauptung, sie, die Opfer von Agent
Orange fühlen sich in Stich gelassen.
Weltweit sind ca. 20.000
Hilfsorganisationen (allein in Deutschland ca. 1000) tätig, um den Opfern zu
helfen.
Aber: wer kümmert sich um die ca. 300.000 Kriegsversehrten der
südvietnamesischen Armee, die ohne Beine oder Arme und mit zerfetztem Gesicht,
von den hochgelobten Siegern abgestoßen, weil sie für die „falsche Seite“
kämpften, als Bettler in den Touristenzentren vegetieren, falls ihre Verwandten
sie nicht unterstützen können. Wer schon die moralische Keule schwingt, muss damit
rechnen, das Ding auf seinen eigenen Kopf zu kriegen Er muss mit der Verletzung
seines Gewissens bis ins Grab mitnehmen, auch wenn er schweigt, aus political
correctness a sinistra parte.
Die Opfer des Krieges und der unmoralischen Propaganda
haben keinen Namen und können sich nicht wehren, auch wenn man sie aus
ideologischen Gründen ächtet denn das Gewissen ist immer das Gewissen des Andersdenkenden
(frei nach Rosa Luxemburg).
Des Weiteren ist es sehr verwunderlich, dass niemand sich die
Mühe macht, was nach der sog. „Befreiung“ geschah: die „Sieger“ organisierten
die größte Bücherverbrennung der Menschengeschichte (Heinrich Heine: wo Bücher
verbrannt werden, dort werden auch Menschen verbrannt). Nahezu der Gesamtbestand
der Bücher in Südvietnam einschließlich Bücher der Mathematik oder Chemie (die
sind in sozialistischen Ländern wohl ganz anders) fiel der Ekstase der Ho Chi Minhs Schergen zum Opfer. Die Bücher gingen kurz einmal im Lichtermeer auf und wurden zu trauriger Asche der Zivilisation.
Fast eine Million
Südvietnamesen wurden in die sog. „Umerziehungslager“ für Jahre oder gar
Jahrzehnte geschickt, obwohl der Spiegel in seiner Ausgabe Nr. 42/1975, Seite
140, glatt Unwahrheit über die Südvietnamesen in KZ-ähnlichen Umerziehungslagern
in die Welt setzte. Jeder vierter überlebte die Tortur nicht. Andere kehrten
heim als physischer oder körperlicher Wrack.
Zwei Millionen flohen aus dem Land
und wurden fortan als „Boat People“ genannt. Mindestens eine halbe Million
starben.
Vietnam gehört heute– 40 Jahre nach Kriegsende – zu den
schlimmsten Diktaturen der Welt (Quellen: Amnesty International, Reporter ohne
Grenzen und Human Rights Watch): politische Gefangene werden gefoltert. Oft
verweigert man ihnen die eingehende Untersuchung, bis die Krankheit
unaufhaltbar wurde.
Transparency International stuft Vietnam zu den korruptesten
Ländern der Erde.
Mit dem Bau von zwei Atomkraftwerken mit acht Reaktoren vom
Typ Tschernobyl in der Provinz Ninh Thuan an der Küste, im Taifungebiet, begeht
das kommunistische Vietnam den ökologischen Selbstmord des 21.Jahrhunderts.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) beschuldigt
Vietnam, die Minderheiten systematisch auszurotten. Die braven Leser der
Spiegelpresse wurden in eklatanter Weise buchstäblich belogen und betrogen.
Wenn man in Friedenszeiten, vierzig Jahre nach Kriegsende so
grausam ist, hätte jeder sich selbst fragen können: wie brutal waren die
Schergen aus Hanoi in Kriegszeiten? Aber man darf es nicht. Kritisch denken ist verboten. Sonst könnten die Schergen von Ho Chi Minh böse werden.
Angesichts der dramatischen Bilder, die sich zurzeit im
Mittelmeer abspielen und im Grund genommen nur eine Wiederholung der
humanitären Apokalypse der vietnamesischen Flüchtlinge aus dem Jahr 1979-1987
sind, war die Berichterstattung der Ewiggestrigen eine Farce, eine Beleidigung
der Flüchtlinge, die man eigentlich nur bei den Rechtsradikalen findet.
Auf
diesem Gipfel der Menschenverachtung
konvergieren zwei entgegengesetzte Ideologien zu einer gefährlichen
Masse der Volksverdummung.
Die einseitige Berichtserstattung zugunsten der
Kommunisten ist ein Schlag ins Gesicht jener, die den nassen Tod wagten, um
sich der (kommunistischen) Sklaverei zu entziehen.
Der teuflische Verdacht liegt in der Luft, hier werde mit
Absicht daran gearbeitet, die Begriffe „Boat People“ und „Cap Anamur“ oder
„vietnamesischer Gulag“ verschwinden zu lassen.
Das geschieht, während Kanada pünktlich zum 30.04.2015 den
30.04 zum „day of the journey to freedom“ (Tag des Ausbruches in die Freiheit)
erklärt, der Tag, an dem vor 40 Jahren Südvietnam unter die sowjetische Panzerketten
geriet und zermahlen wurde.
Die Wahrheit stirbt im Krieg immer als Erste, die Hoffnung als
Letzte.
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