Vietnam verhängt hohe Strafen für Regierungskritik in
Sozialen Netzen
von
Florian Kalenda am 29. November
2013, 11:05 Uhr
Reuters zufolge ist das Gesetz noch dazu schwammig formuliert.
Unklar sei, welche Art Kommentare gar Straftatbestand erfüllen und daher eine
Gefängnisstrafe nach sich ziehen würden, heißt es. Eine Geldstrafe wird nämlich
nur bei Ordnungswidrigkeiten verhängt.
Das offenkundig gegen die
Meinungsfreiheit gerichtete Gesetz ist nur der jüngste einer Reihe von Versuchen, die schnelle Ausbreitung des Internets in
Vietnam zu kontrollieren. Von etwa 90 Millionen Einwohnern sollen derzeit rund
30 Millionen einen Internetzugang und 20 Millionen auch ein Facebook-Konto haben.
Erst im August war ein Gesetz verabschiedet worden, das Betreiber von Blogs
verpflichtet, ausschließlich Persönliches oder Angaben zur eigenen Firma zu
veröffentlichen. Dies soll ein Aufkommen von Online-Medien in der Landessprache
oder auch internetbasierte Vereinigungen aller Art verhindern. Verboten ist
demnach, online über andere Menschen oder andere Firmen zu schreiben.
Im September 2012 hatte das kommunistische Land schon
einmal drei Blogger zu Gefängnisstrafen verurteilt, die politische Inhalte
publizierten. Außerdem gab es Versuche, Direktnachrichtendienste wie Viber oder Whatsapp zu
blockieren – angeblich zum Schutz lokaler Kommunikationsanbieter.
Vietnam ist eine von fünf Nationen, die
Reporter ohne Genzen als Feinde des Internets einstuft. Die anderen vier sind
Bahrain, China, Iran und Syrien – Stand März 2013.
[mit Material von Eileen Yu, ZDNet.com]
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