21.09.2016 | 29:08 Min. | Verfügbar bis 21.09.2017 | WDR
Der verstorbene Gründer von Cap Anamur und den Grünhelmen, Rupert Neudeck, und seine Frau Christel werden am Mittwoch (21.09.2016) mit dem Staatspreis des Landes geehrt.
Der Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen wird in diesem Jahr an Christel Neudeck und ihren im Mai verstorbenen Mann Rupert Neudeck verliehen. Das gab Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) am Freitag (09.09.2016) bekannt.
Ministerpräsidentin Kraft erklärte dazu, das Land würdige damit das humanitäre Lebenswerk des Ehepaars und seine Verdienste um Menschen in Not und Flüchtlinge aus aller Welt. Christel und Rupert Neudeck hätten als Team ein großartiges Engagement in der Flüchtlingshilfe gezeigt. Während Rupert Neudeck vor Ort in Krisengebieten mit Helfern unterwegs war, koordinierte seine Frau die Einsätze von Deutschland aus.
Ehrung für Ehepaar Neudeck
WDR 5 Westblick - Interview | 09.09.2016 | 05:31 Min.
Nach Ende des Vietnamkriegs kümmerte sich Neudeck um die "boat people" – Vietnamesen, die in kleinen Booten vor den kommunistischen Machthabern über das südchinesische Meer flohen. Mit dem Kölner Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll gründeten sie das deutsche Komitee "ein Schiff für Vietnam", aus dem später "Cap Anamur – deutsche Notärzte" wurde. Es folgten zahlreiche Hilfsprojekte auch in Kolumbien, Äthiopien und Nord-Irak. 2003 gründete das Ehepaar das religionsübergreifende Friedenscorps "Grünhelme e.V." – mit Aiman Mazyek, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime.
Mission: Menschen retten! Rupert Neudeck und die Cap Anamur | 02.06.2016 | 44:34 Min. | Verfügbar bis 02.06.2017 | WDR
Bei humanitären Katastrophen gehandelt, nicht zugesehen
Rupert Neudeck mit vietnamesischen "boat people"
Das Ehepaar Rupert habe "mit großer Leidenschaft und mit einer wirkungsvollen Arbeitsteilung gemeinsam dafür gekämpft, Menschenleben zu retten“, sagte Ministerpräsidentin Kraft. Angesichts von humanitären Katastrophen hätten sie gehandelt, nicht zugesehen: "Sie haben Mut und Menschlichkeit bewiesen und uns allen gezeigt, dass ein Jeder und eine Jede dazu beitragen kann, die Welt besser zu machen."
Der einzigartige Einsatz verdiene Respekt, sagte Ministerpräsidentin Kraft. "Sie haben Menschenleben gerettet und der Weltöffentlichkeit vor Augen geführt, dass und wie wir alle den Opfern von Krieg, Flucht und Vertreibung helfen können. Mit der höchsten Auszeichnung unseres Landes würdigen wir diese herausragende Lebensleistung, die beide erbracht haben." Die feierliche Verleihung des Staatspreises findet am Abend des 21. September 2016 im Ständehaus in Düsseldorf statt.